Wohin ?
Jedes Mal auf`s Neue umtreibt uns die Frage „Welches Ziel können wir für unsere nächste Wanderung wählen, um den Wanderfreudigen evtl. Neues oder lang nicht mehr Gesehenes zu zeigen, wie können wir eine interessante Wanderung gestalten, bestenfalls Kultur, Geschichte und Natur vereinen? Den diesjährigen Tipp und die dazugehörige Unterstützung und Planung bei der Wanderroute bekamen wir von einer ehemaligen Oberscheinfelderin, deren jetziger Wohnsitz sich in Fürth befindet. Vielen Dank an dieser Stelle an Sonja M. für die Organisation. So kamen wir zum Fürther Stadtwald mit seinen zahlreichen Ausflugszielen, wie z.B.: der Wald-Wild-Erlebnispfad mit seinem Rotwild- und Wildschweingehege, einem Waldlehrpfad an der Stadtförsterei mit seinen 11 Stationen und dem Felsenkeller. Unsere Wanderung bot Geschichte und Erholung. Sie führte vorbei an mehreren ehemaligen und aufgelassenen Sandsteinbrüchen westlich der Stadt Fürth sowie an den Wildgehegen. Wir folgten den historischen Spuren Wallensteins durch den Stadtwald sowie durch das Naturschutz- und Naherholungsgebiet. Reste des Wallenstein-Lagerwalles und ein Nachbau einer Artillerieschanze am Originalplatz von 1632 konnten dabei besichtigt werden. Durch Themenweg und Informationsstelen wird die Zeit der Belagerung während des Dreißigjährigen Krieges „erlebbar“ gemacht und mittels einer Niscope kann man vom Vestner Turm die Dimensionen des Heerlagers betrachten. Die Alte Veste Zirndorf ist als Ausflugsziel in der Region Nürnberg/Fürth beliebt und auch wir konnten nach Erklimmung der Aussichtsplattform einen exzellenten Blick auf Zirndorf, Fürth, Erlangen und Nürnberg bis zum Moritzberg werfen. Außerdem konnte man von hier oben die Dimensionen des Stadtwaldes auf sich wirken lassen, welcher immerhin 550 Hektar einnimmt. Der ursprüngliche Turm wurde inmitten alter Grundmauern einer Burganlage errichtet, im 2. Weltkrieg zur Luftabwehr und Kriegsfabrikation genutzt und im April 1945, kurz vor dem Einmarsch der Alliierten, durch die Wehrmacht gesprengt. Der heutige Turm wurde 1980 eingeweiht und hat sich längst als Wahrzeichen Zirndorfs etabliert. Nach reichlich Kultur und Natur war dringend Kulinarik angesagt. Diese bekamen wir dann pompt in Form von traditioneller fränkischer Küche im historischen Gasthaus „Alte Veste“ am Aussichtsturm. So hatte unsere 11-köpfige Wandergruppe einen wundervollen Herbsttag auf geschichtsträchtigen natürlichen Wegen, gespickt mit Kulinarik und bester Unterhaltung und so ließen sich die knapp 17 km leichtfüßig erlaufen.
Die Sage vom Fürther Stadtwald:
“Auf der Alten Veste haben vor langen Zeiten zwei Ritterfräulein von Berg gewohnt. Sie gingen am Sonntag immer in die Kirche von Zirndorf. Als sie verhutzelt und vor Alter schon ganz krumm waren, da sind sie oft von jungen Zirndorfern ausgelacht worden, wenn sie zur Kirche kamen. Die Ritterfräulein haben sich über dieses dumme Gelächter und Gespotte recht geärgert; das kann sich jeder selbst denken. Sie haben sich daher überlegt, wie sie die Zirndorfer bestrafen könnten. Die beiden Fräulein von Berg besaßen den großen Wald, die Fürberg. Den haben die Zirndorfer gern aufgesucht, um sich Holz, Steine und Lehm daraus zu holen. Nun sagten die Fräulein von Berg: “Wenn wir gestorben sind, soll der Wald den Fürthern gehören.“
Seitdem gehört den Fürthern die „Fürberg„. Dass sich die Zirndorfer über die beiden Fräulein von Berg sehr geärgert haben, kann man sich denken.
Bleibt Gesund & aktiv, euer Steigerwaldklub Oberscheinfeld