Unter Dächern trifft man oft und gerne Mauersegler, Hausrotschwanz, Turmfalken, Rauchschwalben oder Schleiereulen an. Auch Insekten und Amphibien können in und an der Fassade wohnen.
Und so wuchs die Idee, Leben ins ungenutzte Trafohäuschen in Herpersdorf zu bringen, denn Platz ist in der kleinsten (Trafo-) Hütte. Zunächst ließen wir uns vom Ranger des Naturpark Steigerwald beraten, ob sich das geplante Vogel- und Insektenhotel auch mit der Glocke im Giebel verträgt. Nach fachlicher Aussage sollte das problemlos möglich sein, vergleichbar mit „bewohnten“ Kirchtürmen.
Als Naturprojekt übernimmt der Steigerwaldklub Oberscheinfeld im Jahr 2024 die Umgestaltung der ausgemusterten Trafostation, unterstützt aus Fördermitteln der ILE Franken. Unter Einbezug der Mitbürger konnte nicht nur neuer Lebensraum und Schutz für Tiere geschaffen werden, sondern es entstand auch ein Schmuckstück zur Verschönerung des Gemeindebildes. Für die kunstvolle Bemalung konnten wir den Gewinner des Graffiti- und Street Art Wettbewerbes 2020 , Philipp Katzenberger aus Würzburg, gewinnen. Spezialisiert auf Illustration, Wandgestaltung und Workshops, freuten wir uns sehr, dass er sich unserem Projekt angenommen und der Trafostation somit künstlerisch neues Leben eingehaucht hat.
Nachdem auch die Holzverkleidung an den beiden straßenabgewandten Seiten angebracht war, können die Nistplätze von Eulen bezogen werden. Für Fledermäuse bieten sich ebenfalls Unterschlüpfe und die Hohlräume hinter der Holzverkleidung soll Insekten anlocken. Dem Hauptverein danken wir in diesem Zuge für drei Mehlschwalbendoppelnester, einem Rauchschwalbennest und fünf Nistkästen für Spatzen.
Nun heißt es abzuwarten und zu hoffen, dass die neuen Lebens- und Fortpflanzungsräume von den Tieren auch angenommen werden und wir somit auch einen Beitrag zu mehr Artenvielfalt leisten können. Abschließend musste nur noch die Glocke ihren Platz im „Oberstübchen“ der ehemaligen Trafostation bekommen, damit diese wieder zu besonderen Anlässen als auch stündlich läuten kann. Eine wunderbare Transformation einen Transformationshäuschens.
Das Bild 1 zeigt das Trafohäuschen in seinem Ursprungszustand
Bild 2 und 3 zeigen die Trafostation während der Umbau- und Renovierungsphase
Die Bilder 4 – 7 zeigen das Ergebnis unserer Mühen. Die beiden dem Ort zugewandten Seiten zeigen die künstlerische Wandgestaltung. Die beiden dem Ort abgewandten Seiten (in Richtung Wiesengrund) wurden mit Lärchenholz verkleidet und bieten Platz für die Nisthilfen. Im oberen Bereich finden sich zusätzlich die Zugänge zu den innenliegenden Nistmöglichkeiten für die Eulen.